#WITZEMBER Tag 14: Rentier

Es müssen ja nicht immer Rentiere sein!

Warum nicht einfach etwas komplett anderes vor den Schlitten spannen?!

Augsburg. So oder so ähnlich, wie es unserer Überschrift zu entnehmen ist, muss wohl auch ein Hobbyweihnachtsmann gedacht haben. Zumindest wollen diverse Augenzeugen in der Innenstadt am frühen Abend einen Schlitten gesehen haben, der sehr tief über den Himmel flog. Dieser Schlitten wurde allerdings nicht von Rentieren oder gar geflügelten Wildschweinen gezogen, nein, sondern von etwas sehr Außergewöhnlichem. Laut einigen, tatsächlich nüchternen Gästen eines kleinen Weihnachtsmarktes, der seine Produkte in diesem Jahr „To go“ anbietet, soll der fliegende Schlitten von Hasen gezogen worden sein. Von Hasen, die Entenflügel, Entenfüßchen und ein kleines Geweih besaßen. Im Volksmund sind man diese seltsamen Mischwesen wahrscheinlich am ehesten unter dem Namen Wolpertinger bekannt. Ein Weihnachtsschlitten, der von einer Horde geflügelter Rammler mit Geweih über den Himmel gezogen wird? Ja, auch wir haben da ehrlich gesagt unsere Zweifel an der Echtheit dieser Geschichte. Aber sämtliche Zeugen, sowohl nüchtern als auch mild alkoholisiert, schworen Stein und Bein darauf, dass dem so gewesen sein soll. Es wäre in diesem sonderbaren Jahr 2020 auch nicht das erste seltsame Phänomen in dieser Weihnachtszeit…

D.K.S.

#WITZEMBER Tag 13: Schwibbogen

An der Grenze, da ist was los!

Und zwar in riesengroß!

Deutsch-Tschechisches Grenzgebiet. In der Nacht zum dritten Advent geschah an der Grenze zwischen der Tschechischen Republik und der Bundesrepublik Deutschland etwas sehr, sehr merkwürdiges. Es ist so merkwürdig, dass wir uns kaum trauen, dies in Worte zu fassen, aber irgendwer muss es ja schließlich tun, liebe Leserinnen und Leser.

Ausgehend von den höchsten Gipfeln des Erzgebirges erstreckten sich plötzlich in den frühen Morgenstunden überdimensionale Schwibbögen bis nach unten in das Grenzgebiet, woraufhin sie ebenda die Grenze zwischen den beiden Staaten exakt nachzogen. Bogen an Bogen reiht sich derzeit dort nach Süden und nach Norden. In den späten Nachmittagsstunden entfachten sich die riesigen Kerzen auf ihnen geradezu von selbst. Sie spendeten sehr viel Wärme und schienen sich auch an einer gelegentlichen Windbö relativ wenig zu stören.

Mehrere Tests diverser Feuerwehren von beiden Grenzseiten aus, diese übergroßen Wachszylinder zu löschen, scheiterten. Irrsinnigerweise verbrannten aber auch keine reingehaltenen Äste oder ähnliches.

Wer diese gigantischen Schwibbögen, welche teils bis zu 4 Meter in ihrer Mitte messen (die Höhe der Kerzen wurde nicht eingerechnet), an beziehungsweise auf der Grenze aufgestellt hat, ist unklar. Fakt ist aber, dass es sich dabei wirklich um ein einzigartiges Schauspiel handelt, welches nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene gleichermaßen einfach nur verblüfft.

E.v.S.

#WITZEMBER Tag 12: Erkältung

Die Hälfte is‘ rum!

…aber da kommt ja noch eine zweite, ach du scheiße!

Nachrichtenredaktion. Eigentlich würde an dieser Stelle jetzt ein leicht reißerischer/zynischer Artikel stehen. Ein Artikel, der entweder zum Nachdenken, zur Empörung oder vielleicht sogar zum Schmunzeln, bis Lachen anregt. Dummerweise hat es unseren Starjournalisten volle Möhre erwischt. Als der heute früh in die Redaktion kam, mit dicker Triefnase, geschwollenen Augen und einem Husten, der schlimmer klingt als sämtliche Hunde in der Nachbarschaft beim Rudelbumsen, haben wir ihn sofort wieder nachhause gejagt äh geschickt. Darum gibt’s heute leider keinen fluffig-schmissigen Artikel von seiner Seite.

Sorry.

Die Redaktion

#WITZEMBER Tag 11: Mistelzweig

Verzweifelte Situationen führen zu verzweifelten Maßnahmen

So manche Tradition hat einen unfreiwillig traurigen Beigeschmack.

Köln. Eine in den USA und Großbritannien beliebte Tradition findet auch immer mehr in unseren Haushalten ihren Einzug: das Küssen unter einem Mistelzweig. Angeblich sollen Paare, welches sich unter einem im Türrahmen hängenden Mistelzweig küssen, Glück haben.

Manch einer möchte diesen Brauch allerdings nicht nur in den heimischen vier Wänden gerne ausüben. Nein, zuletzt wurde in der Kölner Innenstadt ein verzweifelter Mann gesehen, welcher einen der besagten Schmuckkränze, aus dem parasitären Gewächs bestehend, an einer Angelrute mit sich führt. Regelmäßig wurde dieser arme Knilch dabei beobachtet, wie er in den belebteren Regionen der Stadt rumstand, sich den Kranz direkt über den Kopf hielt und hoffnungsvoll darauf wartete, von einer Dame geküsst zu werden. Zu schade, dass ihm niemand den Gefallen tun wollte.

Hoffen wir, dass er nicht immer noch dort draußen herumsteht.

J.W.

#WITZEMBER Tag 10: Tannenbaumspitze

In Hamburg schwimmt ein Weihnachtsbaum…

…ja, den übersiehst du kaum!

Hamburg. Weihnachten ist für viele auch die Zeit des Baums. Des Tannenbaums um ganz genau zu sein. Und während manch einer diesen traditionellen Nadelträger erst am Tage des Heiligabends schlägt, in seine Wohnung schleift und schmückt, so stehen besonders riesige Vertreter dieser Gattung Baum in deutschen Großstädten schon zu Beginn der Adventszeit gut sichtbar herum.

So auch in Hamburg, der Stadt an der Elbemündung. Auch in diesem Jahr steht wieder einmal eine besonders große Nordmanntanne, geschmückt mit unglaublich vielem Krams, auf einer schwimmenden Insel mitten in der Binnenalster, ungefähr an dem Fleck, an dem sonst die berühmte Alsterfontäne gerne vor sich hin spritzt.

Eigentlich ist alles so wie immer, an der Alster. Na ja. Zumindest war es das bis zum gestrigen Abend. Nachdem spontan ein kleiner „Sturm“ aufgezogen war, hing da plötzlich, auf dieser Tanne, die man auch besonders gut aus dem Inneren einer vorbeirauschenden S-Bahn begutachten konnte, eine komplett andere Weihnachtsbaumspitze, als es zuvor noch der Fall war. Nun, es ist vielmehr keine Spitze mehr. Dort, wo einst ein prachtvoller güldener Schmuck hing, befand sich nach dem Sturm plötzlich ein Hai.

Ja, Sie lasen richtig. Auf der Alstertanne häng nun ein Hai. Ein besonders großer Hai, um genau zu sein und nein, er zappelt auch nicht mehr. Gut, es gab noch einige Haie mehr, die unter anderem die nahe liegenden S-Bahn-Gleise blockierten, was zu erheblichen Verspätungen während der morgendlichen Rush Hour führte. Natürlich waren sowohl die Lombardsbrücke als auch die Kennedybrücke ebenfalls mit den Kadavern dieser scharfzahnigen Wesen gesäumt gewesen, was auf den dazugehörigen Straßen zu erheblichen Verstopfungen führte. Aber keiner dieser Haie erweckte soviel aufsehen, wie der, der auf der Alstertanne hing und wahrscheinlich immer noch dort hängt.

Man könnte diesen Vorfall jetzt wissenschaftlich äußerst gründlich hinterfragen. Allerdings schreiben wir noch immer das Jahr 2020, weshalb es wohl besser wäre, einfach zu nicken, müde zu lächeln und zu winken.

H.M.

 

#WITZEMBER Tag 9: Elfen

Dass Elfen Dir helfen kannste vergelfen äh vergessen

Räum‘ den Scheiß doch alleine Weg!

Nordpol. Auch in der nördlichen Polregion der Erde bleibt niemand vor den Auswirkungen des derzeit um sich greifenden Coronavirus wirklich gefeit. Selbst die helfenden Elfen des Weihnachtsmannes mussten dies nun feststellen. Zunächst handelte es sich nur um ein Kratzen im kurzen Hals oder auch um eine verrotzte Knubbelnase. Allerdings stellte sich sehr bald heraus, dass dies nicht die gefährliche Elfengrippe war, sondern wahrscheinlich die kälteresistente Polarversion des Virenstamms, welcher derzeit die ganze Welt in Atemnot hält.

Mittlerweile herrscht in der Fabrik, in welcher sämtliche Geschenke für alle Kinder aller Herren Länder hergestellt werden, äußerst chaotische bis katastrophale Zustände. Das Ganze ging erst kürzlich sogar so weit, dass die helfenden Elfen, die noch nicht krank sind, auf die Barrikaden gehen und streiken. „Mach deinen Wichs doch alleine, Sackträger!“ lautete dabei nur einer von vielen Protestrufen am vergangenen zweiten Advent.

Holterdiepolter, wer hätte das gedacht, dass es nun so krass auf der Kippe der Klippe steht, das Fest der Weihnacht‘?

G.G.

#WITZEMBER Tag 8: Kälte

Nicht nur nachts ist es kälter als draußen

Manchmal fehlt auch tagsüber im Inneren die Wärme.

Überall und irgendwo. Die Jahreszeit und der Monat als solcher bringen es bereits bekanntlich mit sich, dass es nun nach und nach kälter draußen wird. Und das gilt sowohl für den Tage als auch für die noch sehr langen Nächte.

Allerdings wird nicht nur die Luft da draußen kälter, sowie das Wetter an sich. Nein, in so manchem Menschen wird auch deutlich das Herz immer kälter und kälter und kälter. Vor allem extreme Egoisten und Narzissten, die sich sehr wenig aus anderen Personen machen und zu einer abwesenden Form der Empathie neigen, sind sehr von diesem „Phänomen“ betroffen. Normalerweise äußerst sich diese innere Kälte vor allem durch entsprechende Worte, Floskeln und das Verhalten einer derartigen Person an sich.

Jedoch wurden seit Beginn des Monats immer mehr Egomanen, Idioten und vor allem auch Corona-Leugner gefunden, die offensichtlich innerlich erfroren zu sein scheinen. In den Brustkörben der gefundenen Toten fand man nur noch einen dicken fetten Eisklumpen an der Stelle, wo einst ein sehr wichtiger Muskel saß, der für das Überleben notwendig ist. Es ist durchaus anzunehmen, dass die eigene Gefühlskälte dieser Menschen an ihrem Ableben schuld ist. Genauere Untersuchungsergebnisse stehen allerdings noch aus.

A.A.

#WITZEMBER Tag 7: Ski/Snowboard fahren

Rote Piste

Joa, wer segelt denn da h’nunter?!

Garmisch-Partenkirchen. Nachdem erst kürzlich in der Nähe von Kassel, die A7 rauf und die A7 runter, eine Lawine aus Wunschzetteln geflattert war – wir berichteten – kam es am gestrigen Nachmittag zu einer weiteren, kuriosen Winterwunderlichkeit: Auf einer der bekanntesten Abfahrten des Ortes wurde angeblich der Weihnachtsmann höchstpersönlich gesichtet! Beim Skifahren! Diverse helfende Elfen taten es ihm gleich. Besonders abenteuerfreudig erwies sich aber Rentier Rudolph mit der roten Scheinwerfernase: Das Zugtier schwang sich allen Ernstes auf ein Snowboard und segelte, mehr oder minder elegant, die Piste hinunter.

R.K.

#WITZEMBER Tag 6: Schlips

Erstens: es kommt immer anders…

…und zweitens. als man denkt.

Berlin. Nicht nur zum Heiligen Abend am 24. Dezember gibt es mancherlei ausgefallene Geschenke, sondern eventuell bereits schon zum Nikolaus, wie erst kürzlich ein junges Paar aus der Hauptstadt feststellen durfte. Die beiden Herren, deren Namen wir hier aus Gründen des Datenschutzes nicht weiter erwähnen möchten, hatten am Sonntagmorgen nicht schlecht gestaunt, als sie in ihren, ausnahmsweise auf dem Hausflur stehenden, Stiefeln tatsächlich eine anonyme Geschenkerei zum Nikolaustag vorfanden. Neben Naschkram, Kondomen in allen Farben und Geschmacksrichtungen, sowie Gummitierchen einer nicht näher zu benennenden Herstellerfirma, waren auch zwei modisch schöne Schlipse in den Stiefeln zu finden. Einer für jeden.

Das Ganze mag auf den ersten Blick hin etwas ungewöhnlich und vielleicht auch leicht bizarr wirken, aber glauben Sie mir, liebe Leserinnen und Leser, es kommt noch viel besser.

Als wenig später die formschönen Krawatten anprobiert und als zentrales Motiv für diverse Double-Selfies verwendet wurden, kam unerwartet viel Bewegung in die Wohnung der sich liebenden Ehemänner: bei dem Klassiker aus dem Bereich des Business Dress handelte es sich nämlich nicht um herkömmliche Bindern, nein, sondern um eine äußerst seltene, fast als ausgestorben geltende Art von Schlange! Ja, Sie lesen richtig! Anstatt einer Krawatte, haben sich die beiden Herrschaften unwissender Weise jeweils eine lebendige Viereckskopf- Flachschlange um die Hälse gebunden.

Die Viereckskopf-Flachschlange gilt in Reptiliologenkreisen als extrem selten und sehr schwer zu fangen, weshalb lange angezweifelt wurde, dass dieses Wesen überhaupt existiert.

Mitarbeiter der Freien Universität Berlin haben die beiden Tiere umgehend abgeholt, nachdem die Sache gemeldet worden war. Man möchte diese Raritäten nun eingehender untersuchen und versuchen dabei herauszufinden, wie es sein kann, dass man bisher nur sehr schwer eines dieser Geschöpfe zu Gesicht bekam.

Dem schwulen Ehepaar ist nach dieser Aktion die Freude an anonymen Geschenken allerdings gehörig vergangen.

B.S.

#WITZEMBER Tag 5: Zimt

Möchtegern-Ninja unterwegs

Wurfsterne der etwas anderen Art.

Hannover. Die Advents- und Weihnachtszeit ist für viele Menschen gleichzeitig ebenso die Zeit, in der viel gebacken wird. Dem einen gelingen die vielen verschiedenen Plätzchen wunderbar, dem anderen eher weniger. Manche zaubern schönste Keksvariationen noch und nöcher, während einige Individuen doch mehr ein Händchen für formschöne Türstopper auf biologisch abbaubarer Basis zu haben scheinen.

Ob es an letzterem lag oder, ob es schlicht und ergreifend Absicht war, ein Blech voller Zimtsterne in einer knüppelharten Variante zu erzeugen, lässt sich nicht genau feststellen. Fakt ist aber, dass in den vergangenen fünf Nächten sich jemand den Spaß erlaubt hat, das besagte Gebäck als Wurfsterne zu missbrauchen, um damit einige kleinere Überfälle durchzuführen. Die Bestohlenen und einige wenige Zeugen sagten aus, dass es sich bei dem Angreifer um eine schlaksige Gestalt in komplett schwarzer Vermummung gehandelt habe, bewaffnet mit einem viel zu langen und viel zu harten Baguette, welches streckenweise wie ein Schwert verwendet wurde – na ja, oder eher wie ein Knüppel. Dass mit einer Form von Zimtsternen geworfen wurde, die alles andere als bekömmlich sind, durfte die örtliche Polizei in der Innenstadt in den heutigen frühen Morgenstunden feststellen. Mehrere dieser „Geschosse“ hingen in einer alten Hauswand fest, sowie in diversen Plakatwänden.

Aus einer Notaufnahme in einem der größeren Krankenhäuser der niedersächsischen Hauptstadt wurde sogar gemeldet, dass ein Zimtwurfstern im Hinterkopf eines eingelieferten Patienten stecke. Diesem ginge es, laut den behandelnden Ärzten, soweit noch ganz gut – der Stern stecke in einer günstigen Position und habe das unterdurchschnittlich entwickelte Gehirn des Mannes nicht weiter verletzt.

Wer aber ist der geheime Möchtegern-Ninja, der offensichtlich gebackene Waffen bezieht? Sollten Sie sachdienliche Hinweise dazu haben, bitten wir Sie inständig um Ihre Mithilfe und sich entsprechend an die nächste Polizeistation zu wenden.

H.H.